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Einbruchschutzmesse in Rosenheim

Zeit ist ein entscheidender Faktor

Tag des Einbruchschutzes  -  richtiges Verhalten macht es Einbrechern schwer

Beim Wohnungseinbruch spielt Zeit eine wichtige Rolle – darauf machen der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und die Polizei Rosenheim am Tag des Einbruchschutzes aufmerksam. 

„Einbrecher suchen den einfachsten und schnellsten Zugang und versuchen es in der Regel nicht länger als fünf Minuten“, sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS. Je mehr Hindernisse dem Täter in den Weg gelegt würden, desto schwieriger sei es für ihn, sein Ziel zu erreichen.

Was genau als Hindernis dienen kann, einen Einbrecher von seiner Tat abzuhalten, variiert. Zum einen ist umsichtiges Verhalten ein wichtiger Punkt: Auch wer nur kurz die Wohnung oder das Haus verlässt, sollte beispielsweise darauf achten, dass Haus- und Wohnungstür abgeschlossen sind. Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollten nicht nur gekippt, sondern wirklich zugezogen und fest verschlossen sein. Leitern, Gartenmöbel, Mülltonnen und Rankgerüste sollten im Außenbereich nicht so platziert werden, dass Einbrecher sie als Kletterhilfe benutzen können.

„Wer vorausschauend handelt, kann bereits viel dafür tun, einem Einbruch bestmöglich vorzubeugen“, sagt Günter Schwarz, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Außenstelle Rosenheim.

Der WEISSE RING weist zum Tag des Einbruchschutzes auch auf die psychischen Auswirkungen eines Einbruchs hin. Vielen Betroffenen machen die Verletzung der Privatsphäre und das verlorengegangene Sicherheitsgefühl oft mehr zu schaffen als der materielle Schaden und der Verlust von Gegenständen mit ideellem Wert. Psychische Folgen eines Einbruchs können beispielweise Angstzustände, Schlaflosigkeit oder Gereiztheit sein. Jeder Achte fühlt sich nach einem Einbruch in seinem Heim nicht mehr sicher und denkt über einen Umzug nach. 15 bis 20 Prozent der Einbruchsopfer leiden langfristig unter Ängsten und psychosomatischen Belastungen.

Der WEISSE RING nimmt die Politik schon lange in die Pflicht, um Opfern von Wohnungseinbrüchen besser zu helfen. So fordert der Verein, dass auch sie Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) erhalten. Das Gesetz regelt, wer die Leistungen in Anspruch nehmen kann. Das OEG verlangt allerdings einen tätlichen Angriff, Folgen von rein psychischer Gewalt berechtigen nicht zur Leistung. „Untersuchungen zeigen aber, dass Opfer von Wohnungseinbrüchen oft behandlungsbedürftige seelische Belastungen mit Krankheitswert erleiden, die sie in ihrem späteren Leben einschränken“, betont Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer. „Sich um diese Opfergruppe zu kümmern, muss auch dem Staat ein Anliegen sein.“

Über die möglichen Hilfen nach einem Einbruch informierte der WEISSE RING Rosenheim an seinem Info-Stand auf der Rosenheimer Einbruchschutzmesse am 5. und 6. Oktober im KuKo. Dort beantworteten die Mitarbeiter der Außenstelle gerne alle Fragen zum Thema Einbruch und Opferschutz/Opferhilfe.

An dem gut frequentierten Info-Stand konnte man sich auch über die anderen Hilfsangebote des WEISSEN RINGS informieren. Interessante Besuchergespräche und die ungezwungene Atmosphäre machten die Einbruchschutzmesse in Rosenheim zu einem Erfolg.

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